Hamburg - der Dritte (Escape-Trip)
Nach längerer Zeit haben wir mal wieder einen Trip nach Hamburg unternommen und fünf Räume dort gespielt. Lest hier, welche das waren und wie sie uns gefallen haben.
Schon vor den diesjährigen Terpeca Awards stand für die “Luis’ 4” fest: Wir müssen den “Spielzeugmacher” bei Big Break in Hamburg spielen. In einschlägigen Podcasts und Rankings hatte der Raum schließlich bereits erste Lorbeeren gesammelt. Also begannen wir mit der Planung für unsere dritte Rückkehr nach Hamburg und spielten dort insgesamt fünf Räume an einem Tag.
Chainsaw (Opolum)
Wir starteten mit Chainsaw bei Opolum. Das Spiel begann sofort, als wir an die Tür klopften und Kommissar Winters uns empfing. Ohne echtes Abfragen von Escape-Room-Vorkenntnissen (ungewöhnlich!) schickte uns Winters gleich auf unsere Mission. Er blieb die ganze Zeit in seiner Rolle, so wünscht man sich das.
Das Abenteuer spielt auf einer sehr großen Fläche, die in einem Steampunk-Setting toll gestaltet ist. Aufgrund der Größe gibt es auch für Gruppen mit mehreren Personen einiges zu entdecken, insbesondere im ersten Teil der Geschichte, denn die Aufgaben müssen meistens im Team gelöst werden. Man kann den Raum mit bis zu zehn Leuten spielen, was aber eher nur für sehr unerfahrene Gruppen funktionieren würde. Wir zumindest sind auch zu viert super klargekommen und waren in einem so guten Flow, dass wir die Bestzeit um acht Minuten unterboten und das Abenteuer nach 40 Minuten beendet hatten. Der Kommissar lobte uns überschwänglich und gab uns noch ein tolles Geschenk mit, welches anscheinend die “kurze” Spielzeit kompensieren sollte. Das war wirklich eine tolle Geste, nochmals vielen Dank dafür! Der Start in den Tag war somit gelungen, und wir machten uns nun auf die Reise zu Deadline Escape.
Lost Island und Goldmine (Deadline Escape)
Dort angekommen in einer schönen und recht kühlen Lobby, empfing uns unsere Gamemasterin, die uns bei den Abenteuern Lost Island und Goldmine begleiten würde.
Nach einem Standardbriefing wurden wir auf einem Schiff ausgesetzt und sollten das Feuer der Götter der Maya auf der Lost Island beschaffen. Das Spiel begann mit üblichen Aufgaben, die gut ins Setting passten. Im weiteren Verlauf erschloss sich der gesamte Bereich des Abenteuers, und man musste sich des Öfteren zwischen den verschiedenen Arealen hin und her bewegen. Man sollte sich darauf einstellen, dass die Kleidung nicht unbedingt sauber bleibt, was aber gut zum Gefühl des Abenteuers beiträgt. Die Kulisse ist schön gestaltet und passt ebenfalls sehr gut zur Geschichte. Im letzten Drittel des Abenteuers standen wir ein wenig auf dem Schlauch, da uns nicht immer klar war, was wir gerade tun sollten bzw. warum. Die Gamemasterin ließ uns jedoch genügend Zeit, verschiedene Sachen auszuprobieren, um uns dann noch rechtzeitig auf den richtigen Weg zu bringen.
Im Anschluss ging es gleich weiter mit der Goldmine. Wir waren Mitarbeiter in einer Mine im australischen Outback. Nach einem eher ruhigen Start gewann das Spiel immer mehr an Dynamik, was uns sehr gut gefallen hat. Das Abenteuer hat alles, was ein modernes Escape-Room-Spiel ausmachen sollte. Die Optik, der Geruch und auch die Aufgaben passten sehr gut zum Kontext der Geschichte. Die Art der Rätselführung war für uns sehr stimmig, und wir wussten eigentlich immer, was zu tun war. Das Spiel endete ebenfalls sehr stimmig und hinterließ bei uns ein tolles Gefühl.
Der Ausflug zu Deadline Escape hat sich auf jeden Fall gelohnt, und die beiden Räume sind empfehlenswert. Vielen Dank für die gute Zeit!
Insomnia und Der Spielzeugmacher (Big Break)
Nach einem ausgedehnten Essen machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Location, Big Break Hamburg.
Wir starteten mit der Weihnachtsedition von Insomnia. Der Einstieg ins Spiel beginnt mit einem sehr gelungenen Augenzwinkern. Der Raum ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt und enthält dementsprechend viele klassische Rätsel, die dem neuen Setting angepasst wurden - und das war durchaus gelungen. Es gab die ganze Zeit über viel zu tun, da sehr viele Rätsel gelöst werden mussten. Wir waren in einem guten Flow und kamen gut voran. Der spätere Teil des Raums ist sehr linear, und wir hatten ein Rätsel (Zahlenschloss) fälschlicherweise gelöst, welches noch nicht an der Reihe war. Das führte sowohl bei uns als auch bei der Gamemasterin zu ein wenig Verwirrung, da unklar war, wie es weitergeht. Zum Schluss hat es dann doch geklappt, und wir sind wieder erwacht.
Für den Abschluss hatten wir uns mit “Der Spielzeugmacher” das vermeintliche Highlight ausgesucht. Es ist ja nicht immer einfach, der Erwartungshaltung gerecht zu werden, aber der Spielzeugmacher konnte dies vollumfänglich. Der Start ins Game ist verrückt und einzigartig und wird es lange bleiben! Danach entfaltet sich eine sehr liebevoll gestaltete Welt voller Rätsel und Aufgaben, die meistens dem Thema gewidmet sind. Insbesondere der erste Teil ist liebevoll gestaltet, und die Umsetzung der Rätselführung und des Rätselfortschritts ist einmalig. Im weiteren Verlauf des Spiels gab es auch diesen EINEN Moment, der manche Escape Games von anderen abhebt. Björn sagte noch: “Hey, ich wollte doch unbedingt noch…” um dann festzustellen, dass er es doch durfte! Dieser Moment war für uns das Highlight des Tages und wird unvergesslich bleiben. Großes Lob dafür!
Insgesamt waren wir überrascht, dass der Raum nur für 60 Minuten ausgelegt ist,
da es doch sehr viele Rätsel zu lösen gibt. Zum Abschluss erhielten wir noch
eine Scorecard, auf der die erreichten, teils versteckten Aufgaben notiert
waren, inklusive eines Zitats aus dem Spiel. Das war nett, aber hätten wir nicht
gebraucht. Natürlich ist das eine schöne Erinnerung, aber unserer Meinung nach
nicht notwendig. Der Raum hinterlässt auch so ein schönes, wohliges Gefühl und
gehört unserer Meinung nach vollkommen zu Recht zur Spitzenklasse der
Escaperäume. Umso schöner, dass der Spielzeugmacher der 100. Raum von Flo
Olf war und uns die Macher im Vorfeld erlaubt haben, eine kleine Überraschung
vorzubereiten, welche dann im Raum vom Gamemaster überreicht wurde.